Anekdoten über Chamäleons

 

 

...der Glaube von vielen Menschen, daß Chamäleons alle Farben annehmen können wird nach wie vor immer wieder vertreten. Dem ist natürlich nicht so, auch wenn es sicherlich beeindruckend wäre ein Chamäleon zu sehen welches alle Farben wiedergeben kann.

 

Wie viele wissenschaftliche Studien belegen dient die Färbung der Chamäleons, neben der Tarnung, hauptsächlich der Kommunikation untereinander. In den meisten Fällen reicht die Drohfärbung der Männchen od. Weibchen aus um das andere Tier abzuschrecken, wenn nicht kann es jedoch auch mal zu Beißereien unter den Tieren kommen.

 

Aber auch in der Paarungszeit werden die wunderschönsten Farben von den Männchen beim Anblick eines Weibchens für die Balz verwendet Auch hier reichen oftmals die Farben der Tiere aus um deutliche Signale zu übermitteln.

 

Besonders in der Mythologie Afrikas spielt das Chamäleon eine sehr große Rolle.  Hier werden Chamäleons einige mystische Eigenschaften zuerkannt. In der afrikanischen Mythologie ist das Chamäleon ein Begriff für Personen geworden, die es verstehen sich jeder Umgebung anzupassen. Diese Fähigkeit kann sowohl positiv als auch negativ gewertet werden.

 

In einigen Kulturen wird das Chamäleon als magisches Tier angesehen. Durch das gleichzeitige nach vorne und nach hinten blicken wird es als Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft angesehen. Angeblich sollen Chamäleons auch heilenden Kräfte haben, es wird berichtet, daß Chamäleons erkrankten Menschen auf den Kopf gesetzt und dann abgewartet wurde, wie der Patient reagiert. Aus den Reaktionen wurde dann die Diagnose erstellt.

 

In ganz Madagaskar wird das Chamäleon mit Unheil bringenden Kräften verbunden. Einige Stämme gehen den Chamäleons aus dem Weg, weil sie Unglück fürchten. Ein weiterer Mythos besagt, dass Frauen keine Chamäleons anschauen sollten, da sie sonst niemand heiraten wird. Es gibt  viele Geschichten welche Chamäleons begleiten und noch begleiten werden, auf jedem Fall sind es kleine Drachen der heutigen Zeit. 

 

 

Das Pantherchamäleon zählt zu den beliebtesten Arten unter den Chamäleons. Furcifer Pardalis wurde 1829 von Cuvier  als Chamaeleo pardalis beschrieben und erst 1986 von Klaver & Böhme in die Gattung Furcifer  aufgenommen.

 

Beim Pantherchamäleon welches in vielen Regionen Madagaskars vertreten ist handelt es sich um ein Reptil welches sich primär auf Büschen und Bäumen aufhält.

Dichte Vegetation der Wälder wird normalerweise gemieden. Ein typisches bevorzugtes Habitat gibt es aber nicht. Die Tiere sind sehr anpassungsfähig und haben mittlerweile weite Teile Madagaskars, die nicht zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet gehören, erobert. Auch auf der Insel La Réunion, sind heutzutage Pantherchamäleon häufig anzutreffen.

 

Je nach Alter halten sich die Tiere in unterschiedlichen Vegetationszonen auf. Während adulte Tiere oft auch in mit Zyperngras und Cannas bewachsenen Sümpfen anzutreffen sind, findet man Jungtiere meistens in sehr dicht bewachsenen Regionen. Generell konnte man jedoch feststellen, daß Furcifer Pardalis vorwiegend an Waldrändern und Küsten anzutreffen sind.

 

Es gibt kein anderes Chamäleon, das je nach Fundort so viele unterschiedliche Farb- und Mustervarianten aufweist wie Furcifer pardalisEinige Lokalformen sind deshalb auch als eigenständige Arten aufgeführt worden. Die Exemplare aus Nosy Bé trugen z.B. den Namen Chamaeleo guentheri. 

 

Heutzutage sind viele Lokalformen bekannt und oft in Terrarien anzutreffen. Nosy Be, Ambanja, Nosy Mitsio, Ambilobe, Ankify, Djangoa, Ankaramibe, Nosy komba, Sambava, Tamatave sind nur einige vetretene Furcifer pardalis Farbformen aus verschieden Regionen Madagaskars.

 

 

Freilandbeobachtungen der Tiere ergaben, daß die Färbung u.a. von der Tageszeit abhängt. Morgens sind die Tiere eher sehr dunkel gefärbt, was mit einer optimaleren Umwandlung des Lichts in Wärme erklärt werden kann. In den Abendstunden zeigen sie sich jedoch in den schillernsten Farben. Auf dem Rücken der Tiere befindet sich ein gezackter Rückenkamm, der sich bis über den Schwanz erstreckt, wobei die Zacken immer kleiner werden. Auch der Kehlkamm trägt gezackte Schuppen, die sich über den Bauch erstrecken. Auffällig sind die vergrößerten Schuppen an der Oberseite der Schnauze. 

 

Je nach Ursprungsort erreicht das Pantherchamäleon unterschiedliche Gesamtlängen. Exemplare aus Madagaskar erreichen ca. 500 mm Größe, während die Echsen auf La Réunion nur bis zu 450 mm groß werden. Weibchen bleiben sind mit ca. 350 mm generell kleiner.


Das Pantherchamäleon erreicht in freier Wildbahn oft nur ein Alter von 1 bis 2 Jahren. Umweltfaktoren, Klimawandel und die Zerstörung der Regenwälder verkleinern den ursprünglichen Lebensraum dieser wunderschönen Tiere leider von Jahr zu Jahr mehr. In Gefangenschaft kann Furcifer Pardalis, bei guter Pflege, jedoch oft auch schon ein Alter von bis zu 6 Jahren erreichen.